Privat spielt Nico Gündling kaum Tetris, beruflich schon. Denn so wie bei einem Tetrisspiel verschieden große und unterschiedlich geformte Bausteine unter Zeitdruck passend zusammenzufügen sind, disponiert er stets andere und immer neu eintreffende Serviceaufträge am telent-Standort in Frankfurt. Die telent GmbH ist ein Anbieter von Netzwerklösungen und -services mit Fokus auf Kritische Infrastrukturen, Digitalisierung, Automatisierung und Cybersecurity. 

Bereits seine Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik absolvierte der 29-Jährige hier und blieb dem Unternehmen anschließend als Servicetechniker treu. Heute, knapp fünf Jahre nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss, ist er stellvertretender Teamleiter – und damit für viele Fragen der richtige Ansprechpartner oder auch mal Retter in der Not. 

Innerhalb des zwölfköpfigen Servicetechniker-Teams in Frankfurt sind im Wechsel immer drei Kollegen für Maintenance, also Wartung und Entstörung, zuständig. Nur diese Kollegen übernehmen auch die Rufbereitschaft. Die übrigen Techniker arbeiten an planmäßigen Installationsaufträgen.

Schnelle Reaktion erfordert Flexibilität
Wie jeden Morgen kontrolliert Gündling auch heute als erstes die offenen Maintenance-Termine im Auftragssystem. Ein Störungsticket ist dringend und keiner der Kollegen kann es übernehmen. Obwohl sein Kalender schon voll ist, übernimmt Nico Gündling den Auftrag selbst. Ein letzter Blick in die Arbeitstasche, alles da, also kann es losgehen. Laptop, Mobiltelefon, diverse Messgeräte und Kleinmaterialien hat ein Servicetechniker immer dabei. Was er sonst noch braucht, hängt vom jeweiligen Auftrag ab. In diesem Fall ist es ein Auftrag eines großen Telekommunikationsanbieters im Businesskunden-Segment, für den telent alle technischen Arbeiten vor Ort ausführt. Bei einem seiner Kunden ist die Internetverbindung und damit die Arbeitsfähigkeit des Marketingunternehmens eingeschränkt.
 

Am Einsatzort erwartet der IT-Beauftragte der betroffenen Firma den Servicetechniker bereits. Schnell stellt sich heraus, dass sich das Problem recht einfach lösen lässt. Denn nächsten Monat wollte man sowieso auf eine neue, schnellere Leitung wechseln, also wird das nun vorgezogen. Im Serverraum macht sich der gelernte Elektroniker direkt ans Werk. Die benötigten Glasfaserkabel sind bereits verlegt und für die Installation braucht er schätzungsweise eine halbe Stunde. Also ruft er zuerst beim Callcenter des Internetproviders an. Während sein Anruf die Warteschleife passiert, schließt er die neue Leitung an.  

Gute Englischkenntnisse sind Grundvoraussetzung
Der Provider ist international tätig und der Installationssupport kann von überall aus der Welt her erfolgen. Letzte Woche telefonierte Gündling mit einem Mitarbeiter aus Indien, heute sitzt sein Ansprechpartner in Barcelona. Anhand der Auftragsnummer weiß jeder genau, worum es geht. „Are you on site?“ fragt der Support-Mitarbeiter. „On site and ready to go“, antwortet Gündling – gute Englischkenntnisse sind Grundvoraussetzung. Gemeinsam konfigurieren die Techniker aus der Ferne und vor Ort alle Netzwerkeinstellungen bis Funktions- und Leistungsfähigkeit der neuen Leitung richtig eingestellt sind und der Internetservice vor Ort funktioniert. 
Keine Stunde nach seinem Eintreffen ist das Problem behoben und Gündling kehrt zurück ins Büro. Und öffnet, dort angekommen, zuallererst wieder das Auftragssystem – um sein aktuelles Störungsticket zu schließen, aber auch, um auf neu eingegangene Tickets reagieren zu können. Denn der Strom an Aufträgen reißt nie ab. 

Ein gutes Gefühl, wenn alles funktioniert
Genau diese Herausforderung ist, was Gündling besonders an seiner Arbeit schätzt: Täglich, ja manchmal stündlich neue Lösungen für verschiedene Probleme zu finden, seien sie technischer oder organisatorischer Natur. Die ständige Abwechslung und die internationale Arbeitsweise, verschiedene, spannende Einsatzorte und das gute Gefühl, wenn letztendlich alles passt und funktioniert, ist das, worin er voll aufgeht. Sein Job, das Team und seine Karriere passen gut zu ihm. 

Es ist nicht die langfristige, umfangreiche Projektplanung, die Gündling beschäftigen. Es ist mehr ein andauerndes Tetris-Spiel mit ständig neuen Aufgaben. Aufgaben, die oft kurzfristig auf dem Bildschirm erscheinen und trotzdem noch in die fortlaufende Mauer eingepasst werden müssen – denn die Technikerleistung ist in allen Projekten eine tragende Wand. 

Wenn er und sein Team alles richtig machen, fallen die telent-Techniker gar nicht weiter auf. Meist wissen die Kunden gar nicht, dass sie je da waren. Würden Gündling und sein Team aber fehlen, würde es auffallen. Und für das ein oder andere System hieße das schlicht „Game over“.